Zu Besuch bei den „best friends“

Stadtwerke Rostock verlängern Patenschaft für die Gorillas

Ein Silberrücken, ein tierischer Juniorchef und mittendrin Stadtwerke-Chefin Ute Römer: Im Rostocker Zoo gab es einen besonderen Anlass zum feiern.

Zoodirektor Udo Nagel, Stadtwerke-Vorstand Ute Römer überreichten dem Silberrücken Assumbo ein Geburtstagsgeschenk mithilfe seiner Tierpflegerin. Foto: J. Kloock
Zoodirektor Udo Nagel, Stadtwerke-Vorstand Ute Römer überreichten dem Silberrücken Assumbo ein Geburtstagsgeschenk mithilfe seiner Tierpflegerin. Foto: J. Kloock

Die Freundschaft von Silberrücken Assumbo und Juniorchef Kwame im Rostocker Darwineum ist schon etwas Besonderes. Vor wenigen Tagen, am 15. Juli, wurde das Rostocker Urgestein Assumbo 46 Jahre alt. Mit dem noch recht jugendlichen achtjährigen Kwame, der vor drei Jahren aus dem Heidelberger Zoo an die Küste kam, versteht er sich bestens. Heute besuchte Ute Römer, Vorständin der Stadtwerke Rostock, ihre Schützlinge in der Tropenhalle. 2014 hatte das kommunale Energieunternehmen die Patenschaft für die sieben Gorillas im Rostocker Zoo übernommen.

„Wir freuen uns sehr, dass die Stadtwerke die Patenschaft verlängert haben“, sagte Zoodirektor Udo Nagel. „Seit 1998 unterstützt der Energiedienstleister den Zoo tatkräftig, seit 2004 sogar als Hauptpartner“, betonte Nagel. „Die Förderung fließt direkt in den Artenschutz sowie in konkrete Projekte der Jugend- und Bildungsarbeit im Zoo.“

Die Stadtwerkechefin hatte zudem einige Überraschungen für die Gorillas mitgebracht. „Statt Geburtstagstorten haben wir uns in diesem Jahr für ein nachhaltiges Geschenk entschieden“, so die Vorständin. „Für beide Gorillagruppen gibt es Heubälle, die mit Assumbos Lieblingsgemüse - Zwiebel, Paprika und Gurke - gefüllt werden. Zur Feier des Tages gab es natürlich auch ein paar Äpfel. Es erfordert einiges an Geschick, an die Leckereien zu gelangen und dient somit auch der aktiven Beschäftigung. Es ist immer wieder schön zu beobachten, wie diese in der freien Natur akut gefährdeten Tiere sich im Darwineum entwickeln. Wir stehen alle in der Pflicht, uns für ihren Erhalt und die Artenvielfalt einzusetzen.“

Foto: J. Kloock
Foto: J. Kloock

Nachwuchshoffnungen in der Mehrgenerationen-WG

Assumbo und Kwame haben ein sehr gutes Verhältnis, sind sozusagen „best friends“. Der “Silberrücken in spe“ Kwame orientiert sich stark an Assumbo und ahmt die eine oder andere Verhaltensweise des 46-Jährigen nach. Der junge Gorillamann hält sich viel und gerne in Assumbos Nähe auf. Assumbo hat es ihm sogar schon erlaubt, mit auf seiner „Plattform“ zu liegen. Außerdem toleriert er den engen Kontakt von Kwame zu den drei Damen der Gruppe. Dazu gehören Yene (19), Eyenga (15) und Zola (12), die er alle gleichwertig mit Aufmerksamkeit bedenkt.

Die Tierpfleger beschreiben Kwame und seine Rolle in der Gruppe als Mischung aus Kind und jungem Mann. Ein Kind, wenn es darum geht zu spielen und die älteren Tiere auch einmal zu necken. Ein junger Mann, wenn er sich den Damen in „romantischer Absicht“ liebevoll nähert. So wächst Jungspund Kwame immer mehr in die Rolle des künftigen Silberrückens in Assumbos Gruppe rein. Entsprechend groß sind die Hoffnungen im Zoo Rostock auf den ersten Gorillanachwuchs im Darwineum.
Jung-Gorilla Kwame. Foto: J. Kloock
Jung-Gorilla Kwame. Foto: J. Kloock
Senior Assumbo indes geht es rundum gut. Er ist gesund und munter, was sich nicht zuletzt darin widerspiegelt, dass er gerne mit Kwame unterwegs ist. Er gilt mit seinen 46 Jahren als hochbetagt. In freier Natur werden die Westlichen Flachlandgorillas höchstens 35 bis 40 Jahre alt. Im Nachbargehege genießen die ebenfalls schon im fortgeschrittenen Alter befindlichen Gorillas, Silberrücken Gorgo (38) und sein Weibchen Bebe (41), ihren wohlverdienten Altersruhesitz in der Tropenhalle. Das Verbreitungsgebiet der stark vom Aussterben bedrohten Menschenaffen erstreckt sich vom südlichen Kamerun und dem Westen der Zentralafrikanischen Republik über Äquatorialguinea, Gabun und die Republik Kongo bis in die angolanische Exklave Cabinda. Experten schätzen, dass es nur noch rund 90.000 ihrer Art gibt.